Nachfolger von Vorgängern wachsen in der Regel. Eine sympathische Ausnahme zeigt Nissans 370 Z, der jetzt den vor sechs Jahren eingeführten 350 Z ablöst. Der Neue wurde 6,5 Zentimeter kürzer und 32 Kilo leichter, dank 30 Prozent besserer Steifigkeit und 10 Zentimeter weniger Radstand sowie einer breiteren Spur (hinten gar um 55 Millimeter) agiert der Nippon-Sportler nun noch agiler – auch deshalb, weil der aufgebohrte V6 unter der vorderen Haube 18 PS mehr leistet.
Keine Revolutionen gab es bei Design und Raumangebot des neuen Z – beides blieb typisch Sportwagen. Die optionale Siebengang-Automatik mag auf den ersten Blick so gar nicht zum dynamischen Japaner passen, doch nach ein paar Tagen lernt man sie richtig zu schätzen. Im Normalfall ist sie um tiefe Touren bemüht, legt man den Schalthebel nach links, ist der Manuell-Modus aktiviert, das Getriebe schaltet gleich mal einen Gang zurück – und in der Folge flotter & ruppiger, genau wie es sich gehört. Dazu gibt’s griffgünstige Lenkrad-Tasten zum Gänge Sortieren. Und das Beste am frischen Z-Zeug: Preislich bleibt beim Neuen alles beim Alten.
Fahren & Fühlen – Der große V6 ist mittelmäßig (lauf-)ruhig und dreht ausreichend willig, die adaptive Automatik schaltet im Normalfall sanft und früh hoch, im Manuell-Modus sind die Gangwechsel (auch via griffgünstiger Lenkrad-Wippen) flotter & ruppiger. Übersteuern in Kurven bei abgeschaltetem ESP leicht durch Gasstoß oder Gaswegnehmen zu provozieren und fast ebenso leicht über die präzise Lenkung zu korrigieren. Tadellose Bremsen. Straffes Fahrwerk mit ausreichend Komfort. Sitze mit etwas zu wenig Seitenhalt und Schenkelauflage.
Platz & Nutz – Sympathisch beengt innen, dazu genug Ablagen, z.B. große Fächer hinter den Sitzen – denen fehlt jedoch eine klappbare Lehne. Trotz nur höhenverstellbarem Lenkrad gute Sitzposition. Kofferraum passabel groß, aber flach und verschachtelt sowie über eine sehr hohe Ladekante zu befüllen. Keine Bedien-Schwächen. Sicht nach hinten sehr schlecht (Zubehör-Einparkhilfe empfehlenswert).
Dran & Drin – Die 2850 Euro teure „Pack“-Ausstattung reichert die ordentliche Serien-Mitgift u. a. mit Bose-Sound, Sitzheizung, Leder/Alcantara-Polsterung und Tempomat an. Kurze Extra-Liste. Mit Schaltgetriebe 2010 Euro günstiger. Hochwertige Materialien, gelungenes Karosserie-Styling.
Sicher & Grün – Klassenübliche Sicherheits-Mitgift, neben ESP und Bremsassistent keine optionalen E-Helfer im Angebot. Abgase nur nach Euro 4, Testverbrauch nahe an der Werksangabe.
Preis & Kosten – Wie immer sind die Deutschen (BMW 135i, Audi TT S, Porsche Cayman) teurer (die beiden letzteren sogar deutlich) und nicht so gut bestückt, dafür besser in Sachen Werthaltung – so man sich bei den Extras zurückhält. Fernost-Plus: drei Jahre Garantie. Minus: kurze Service-Intervalle.
V6, 24V, 3696 ccm, 243 kW (331 PS) bei 7000/min, max. Drehmoment 366 Nm bei 5200/min, Siebengang-Automatik, Hinterradantrieb, Scheibenbremsen v/h (bel.), L/B/H 4250/1845/1310 mm, Radstand 2550 mm, 2 Sitze, Wendekreis 10,6 m, Reifendimension 225/50 R 18 (v), 245/45 R 18 (h), Tankinhalt 72 l, Reichweite (bis Tankreserve) ca. 600 km, Kofferraumvolumen 235 l, Leergewicht 1583 kg, zul. Gesamtgewicht 1800 kg, max. Anh.-Last –, 0–100 km/h 5,6 sec, Spitze 250 km/h, Steuer (jährl.) € 1445,40, Werkstätten in Österreich 106, Inspektion/Ölwechsel alle 15.000/15.000 km, Normverbrauch (Stadt/außerorts/Mix) 15,2/7,7/10,4 l, Testverbrauch 10,8 l ROZ 98, CO2 (Norm/Test) 247/252 g/km
Front- sowie Seiten- und Kopfairbags, Bremsassistent, ESP, Hinterachs-Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf, Alarmanlage, E-Fensterheber, Zentralsperre, Keyless Go, Klimaautomatik, CD-Radio mit Lenkrad-FB und Bose-Sound inkl. 8 LS, Bluetooth-Schnittstelle, Regensensor, Bordcomputer, Tempomat, beheizbare und teilelektr. verstellbare Leder/Alcantara-Sitze, Kreuzstütze fahrerseitig, Alufelgen, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Tempomat etc.
19-Zoll-Räder € 1168,–, Metallic-Lack € 897,–, Lederpolsterung bordeaux € 500,–, DVD-Navigation € 2401,–